100 Jahre Schwarz-Weiß Köln
Schwarz-Weiß Köln ist auch nach 100 Jahren immer noch ein Ort voller Leben und Aktivität, des sozialen und sportlichen Miteinanders. Wir zeigen an dieser Stelle eine kleine Auswahl solcher einzigartiger Momente und sind uns sicher, dass wir uns auf viele Weitere freuen dürfen.
„Never leaving black and white“
Die 1920er – Gründungsjahre
Am 20. September 1920 wird der Klub als „Kölner Klub für Hockey-und Tennissport Schwarz-Weiß, 1920 e.V.“ gegründet – hervorgegangen aus dem „Cölner Rheinischen Hockey Club“. Aus dem zuvor reinen Hockeyklub war ein Tennis- und Hockeyklub geworden. Bis zu einer festen Bleibe sollte es aber ein paar Jahre dauern – zunächst wurden auf den Plätzen der Rheintereasse Tennis gespielt – und Hockeyspiele fanden auf den Poller Wiesen statt.
Schnell bekam der Verein ein eigenes Sportgelände nahe des ehemaligen Riehler Freibades, wo es Tennisplätze, einen Hockeyplatz und Umkleideräume inkl. Duschen gab. Später kam dann auch ein Hallentennisplatz dazu.
Ende der 1920er Jahre musste die mühsam errichtete Klubanlage wegen des Baus der Mülheimer Brücke aufgegeben werden – der Klub bekam als Entschädigung das heutige Gelände am Kuhweg zur Verfügung gestellt. Und damit entstand dort auch das erste Klubhaus des KKHT.
Die 1930er – Aufstieg und Wachstum
1931 kann die neue Klubanlage offiziell eingeweiht werden – was für spürbaren Aufwind des Vereins sorgt. Das Winterfest des Vereins – durchgeführt im „Hotel Excelsior“ zählt zu den gesellschaftlichen Ereignissen in Köln.
Auch durch Fusionen mit anderen Klubs (z.B. 1936 mit dem Mülheimer HTC) wird insbesondere die Hockeyabteilung gestärkt. 1939 kann die Kölner Stadtmeisterschaft im Hockey gegen Rot-Weiß geholt werden – der Klub ist „oben auf“.
Die 1940er – Zerstörung und Wiederaufbau
Ab 1941 wird aufgrund des Bombenkrieges der Sportbetrieb mehr und mehr eingestellt. Auf dem Dach des Klubhauses wird eine Flakstellung aufgebaut. Später werden die Klubräume beschlagnahmt und anderen Zwecken zugeführt. Und als 1944 die Mülheimer Brücke bombardiert wird, verwandeln mehr als 50 schwere Bombeneinschläge die Klubanlage in ein Trümmerfeld.
Nach dem Krieg sind von einstmals 250 Mitgliedern 61 übrig geblieben. Diese packen an – im September 1946 gibt es Strom und Wasser, und im Juli 1947 kann das erste Tennisturnier des Rheinbezirks ausgerichtet werden. Im Mai 1949 wird den mittlerweile wieder 350 Mitgliedern der Entwurf für die zukünftige Gestaltung der Anlage vorgelegt – mit 12 Tennisplätzen, drei Hockeyplätzen, einer Tennishalle und einem Schwimmbad(!).
Die 1950er – Ausbau
Die Tennisabteilung erlebt Anfang der 1950er Jahre einen Höhenflug. Nicht zuletzt aufgrund der in Köln 1951 stattfinden Davis-Cup Begegnung gegen Belgien erlebt der Tennissport enormen Zulauf. Und Schwarz-Weiß Spielerinnen und Spieler sind bei zahlreichen offenen Turnieren erfolgreich dabei.
Die Klubanlage wird parallel weiter ausgebaut, insbesondere das Klubhaus bekommt von 1953 bis 1955 eine Erweiterung inklusive eines großen Klubraums.
Die 1960er – Aufstieg der Hockeyabteilung
Während es in den 1950er Jahren eher die Tennisabteilung war, die die Farben des Klubs hochhielten, dominiert in den 1960er Jahren die Hockeyabteilung. Schwarz-Weiß stellt mehrere Nationalspieler und spielt Ende der 1960er Jahre wiederholt um den Titel des deutschen Meisters – wird aber jeweils knapp geschlagen.
Die 1970er – Erfolge, Erfolge, Erfolge
Die neu eingeführte Feldhockey-Bundesliga sieht auch Schwarz-Weiß als Gründungsmitglied. 1972 schießt der „schwarz-weiße“ Michael Krause Deutschland zur Goldmedaille im Feldhockey.
Der Klub weiht 1973 die klubeigene Sporthalle – mit einem Hockeyplatz und 2 Tennisplätzen ein. Zwei Jahre später wird ein dritter Hockey-Rasenplatz in Betrieb genommen.
Höhepunkt der 1970er Jahre ist aber natürlich der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Feldhockey am 30. Mai 1976. Der Höhenflug führt zu einem starken Zuwachs an Aktiven – im Zeitraum von 1970-1980 verdoppelt(!) sich die Mitgliederzahl.
Die 1980er – Tennisboom dank Steffi und Boris
Noch bevor ein 17jähriger mit einem Sieg in Wimbledon einen nicht geahnten Tennisboom auslöst, wird die Anlage des Klubs weiter ausgebaut. Die ersten Tennisplätze bekommen eine elektronisch gesteuerte Beregnungsanlage. Und 1984 gelingt es erstmals einer 1.-Herren-Mannschaft des Klubs, den Tennis-Verbandspokal zu gewinnen.
Dank Boris Becker und Steffi Graf nimmt die Zahl der Tennisspieler:innen im Klub ab Mitte der 1980er Jahre stetig zu. Es gibt spezielle Informationsabenden und Kennenlern-Turniere, um die neuen Mitglieder schnell in den Vereinsbetreib aufzunehmen. Und es zeigen sich auch Erfolge: Ende der 1980er Jahre steigen die 1. Tennis-Herren in die Oberliga auf.
Die 1990er – Klubsanierung
Der Trend im Tennis zeigt weiter nach oben: Die 1. Herrenmannschaft steigt 1990 sensationell in die Regionalliga auf. Und auch die Hockeydamen sind Anfang der 90er erfolgreich – sie scheitern nur knapp am Aufstieg in die Bundesliga. Ganz anders die Hockeyherren, die in den 90ern durch ein „Tal der Tränen“ gehen und sowohl auf dem Feld wie in der Halle aus der 1. Bundesliga absteigen.
Ansonsten steht das Jahrzehnt für eine Sanierung der Klubanlage. Sowohl das Klubhaus, wie auch die Außenanlage wird modernisiert und erweitert. Seit 1992 gibt es einen Kunstrasen für die Hockeyspieler:innen und mit mittlerweile 20 Tennisplätzen erreicht das Gelände sein heutiges Aussehen.
Die 2000er – auf ins neue Jahrtausend
Die Hockeyabteilung scheint wieder an frühere Erfolge anknüpfen zu können – die Damen steigen in der Halle in die Bundesliga auf, die Herren spielen auf dem Feld in der 2. und in der Halle sogar in der 1. Bundesliga.
2006 wird Lacrosse offiziell dritte Sportart des Schwarz-Weiß Köln. Mit anfangs 35 Spieler:innen wird ein Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Und um den Hockey- und Tennissport noch besser unterstützen zu können, gründen sich die Fördervereine: Der „BlackStars e.V.“ für die Hockey- und die „White Stars e.V.“ für die Tennisabteilung. Beide sind bis heute wichtiger Bestandteil der ausgezeichneten Jugendarbeit bei Schwarz-Weiss.
Und der Schwarz-Weiß Köln wächst und wächst: Ende 2009 wird die Schallmauer von 1.000 Mitgliedern durchbrochen.
Die 2010er – der Klub lebt!
Trotz der großen Modernisierung in den 1990er Jahren stehen wieder Veränderungen an der Anlage an. Um eine Verschuldung zu vermeiden, wird eine Umlage von allen Mitgliedern geleistet – und damit notwendige Arbeiten vor allem am Klubhaus ermöglicht. Aber auch die sportliche Infrastruktur wird weiter ausgebaut: Die alte Tennishalle mit 2 Plätzen wird durch eine moderne mit 3 Plätzen ersetzt, der Kunstrasenbelag auf dem Hockeyplatz wird erneuert. Und 2018 fällt der Startschuss für die Finanzierung und den anschließenden Bau des zweiten Kunstrasen, 2020 eingeweiht werden kann – was die Anlage erneut vergrößert, da der neue Platz auf einem ehemals „nebenan“ gelegenen Fußballplatz errichtet wird.
Auch sportlich läuft es für die „Schwarz-Weißen“: Die Lacrosser-Herren werden 2017 erstmals Deutscher Meister auf dem Feld. Die Hockeyherren steigen 2015 endlich wieder in die 1. Hallenhockey-Bundesliga auf.
2020er – voller Zuversicht in die Zukunft…
Wie alle Sportvereine leidet auch Schwarz-Weiß Köln unter den durch die COVID-Pandemie eingeschränkten Möglichkeiten an Bewegung. Aber mit enormen Einsatz aller Haupt- und Ehrenamtlichen gelingt dem Schwarz-Weiß ab Sommer 2020 ein toller „Neustart“ – Tennis wie auch Hockey wird kreativ „mit Abstand“ gespielt. Die Folge ist ein großer „Run“ vor allem in der Hockeyjugend – im Jahr 2023 erreicht der Klub mit über 1.400 Mitgliedern ein neues Hoch.
Egal, was die Zukunft bringt… Ihr könnt euch sicher sein: Schwarz-Weiß bleibt in Bewegung!